Die Härchen der Raupen, können allergische Reaktionen bei Menschen und Tieren auslösen, daher informiert die Gemeinde und gibt Handlungsempfehlungen.
Jeden Tag gehen bei der Gemeinde Stemwede neue Hinweise aus der Bevölkerung über entdeckte Schädlingsnester ein, mit der Bitte, diese möglichst umgehend zu entfernen. Schließlich entwickeln die Raupen ab etwa Mai kleine Brennhärchen, die Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelt auch Nesselsucht auslösen können, kommt man damit in Kontakt. „An den Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen ist die jeweilige Landes- oder Kreisbehörde zuständig, auf Privatbesitz die jeweilige Eigentümerin bzw. der Eigentümer des Grundstücks“, erklärt Karl Ernst Vorbröker, der Leiter des Stemweder Bauhofes. „Entsprechend kümmern wir uns um Bäume auf gemeindeeigenen Grundstücken.“
Vorbröker bittet um Verständnis, wenn nicht jedes Nest sofort entfernt wird. Generell gilt: an stark frequentierten Bereichen, wie etwa Kindergärten, Schulen oder Spielplätzen müsse schneller gehandelt werden, als beispielsweise an weniger stark befahrenen Straßen außerhalb der Ortschaft. Die Gemeindeverwaltung ist in Stemwede für rund 30.000 Bäume zuständig, gut ein Drittel davon sind Eichen.
„Der Eichenprozessionsspinner ist ein unangenehmer Zeitgenosse, aber Panik ist unangebracht,“ so Vorbröker. Wenn möglich solle man befallene Bäume kennzeichnen und den Bereich drumherum meiden, falls sich Brennhaare durch den Wind lösen und umherwirbeln. Weitere Empfehlungen und Informationen zum Eichenprozessionsspinner sowie Ansprechpartner bei Fragen, gibt die Gemeinde u.a. auf ihrer Homepage www.stemwede.de sowie der Klimaschutz-Homepage www.klimaschutz-stemwede.de.
** Entfernung der Nester nur durch Profis **
Die Gemeinde Stemwede setzt bei der Bekämpfung des Schädlings keine Pflanzenschutzmittel ein, sondern setzt auf das mechanische Absaugen der Nester. „Es gibt zwar zugelassene Biozide, die aber nicht nur die Raupen des Eichenprozessionsspinners abtöten, sondern auch viele andere nützliche Insekten“, erklärt Vorbröker.
Aufgrund der Vielzahl der Nester und die zum Teil schwierige Erreichbarkeit in den Baumkronen, setzt die Gemeinde auch externe Unternehmen mit Spezialgerät ein und nicht allein die geschulten Mitarbeiter des Bauhofes. „Ich rate dringend davon ab, Nester auf Privatgrundstücken eigenständig zu entfernen“, so Karl Ernst Vorbröker. „Das müssen Profis mit Schutzkleidung und dem entsprechenden Werkzeug machen.“
Wissenswertes über den Eichenprozessionsspinner:
Der Eichenprozessionsspinner ist ein harmloser und eher unscheinbarer Nachtfalter, mit grau-braunen Flügeln und einem dicklichen und behaartem Körper in ähnlich grau-braunen Farben. Wie alle Schmetterlinge durchläuft auch der Eichenprozessionsspinner verschiedene Entwicklungsstadien. Ab Ende April schlüpfen die Raupen und wachsen von Mai bis August in fünf bis sechs Stadien. Dabei häuten sie sich regelmäßig. Ab dem dritten Entwicklungsstadium, ab etwa Mitte Mai, bilden sie mit Nesselgift gefüllte Brennhaare aus. Die Haare werden mehrere Millimeter lang. Auf jede Raupe kommen bis zu 600.000 Haare. Auf unserer Haut können die feinen Haare Entzündungen und starke Reizungen auslösen, wenn sie aufbrechen und ihr Gift abgeben. Bedingt durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen breitet sich der Prozessionsspinner auch immer weiter nördlich aus. Ursprünglich ist er in Südeuropa heimisch.
Sollte der Eichenprozessionsspinner berührt werden, sind die Hautstellen gründlich mit Wasser zu spülen und Kleidung ist heiß zu waschen. Sollten nach einem Kontakt Atembeschwerden oder Schwindel auftreten, ist ein Arzt zu kontaktieren. Eltern sollten vor allem auch ihre Kinder sensibilisieren, sich Nestern nicht zu nähern und diese nicht anzufassen.